Auftaktveranstaltung der Einstiegsfortbildung für Lehrkräfte im Seiteneinstieg in Sachsen
In meinem letzten Blogbeitrag habe ich euch bereits über die organisatorischen Details der Einstiegsfortbildung für Lehrkräfte im Seiteneinstieg in Sachsen berichtet. Die ersten beiden Tage in der vergangenen Woche konnte ich für Hospitationen in meiner Einsatzschule und zum Kennenlernen meiner neuen Kolleginnen und Kollegen nutzen. Gestern – am Tag 3 meines neuen Lehrerinnen-Daseins – fand dann die Auftaktveranstaltung der Einstiegsfortbildung für Lehrkräfte im Seiteneinstieg in Sachsen statt. Von diesen drei ersten Tagen möchte ich euch nun nachfolgend genauer berichten.
Tag 1 und 2 – Ankommen in meiner Einsatzschule
Papierkram
Da ich schon seit einigen Jahren Kinder und Jugendliche an meiner Einsatzschule im Ganztagesbereich betreue, wurde ich an meinem Arbeitstag zumindest nicht ganz ins kalte Wasser geschmissen. Bereits in der vorangegangenen Woche hatte ich durch meine Schulleiterin ein paar Unterlagen erhalten, die mit diversen schulinternen, organisatorischen Dingen zusammenhängen. Neben ein paar Zetteln, die es auszufüllen und am ersten Arbeitstag wieder mitzubringen galt, enthielten die Unterlagen auch eine kleine Begrüßungsmappe. Mit dieser Mappe habe ich einen guten Überblick über alle schulischen Abläufe, Kontakte und technischen Regularien erhalten. Vermutlich wird die Mappe mich noch einige Monate als schnelle Hilfe bzw. Spickzettel bei Fragen begleiten. Besonders gefreut habe ich mich über ein kleines Gutscheinheft, das ich sicherlich bei nächster Gelegenheit bei der ein oder anderen Kollegin oder Kollegen einlösen werde.

Erste Hospitationen
Am ersten Morgen blieb nicht viel Zeit zur Begrüßung meiner neuen Kolleginnen und Kollegen, da ich mir bereits einen vollen Hospitationstag organisiert hatte. Dennoch nahmen mich alle sehr herzlich in ihrem Kreise auf. Die ersten beiden Stunden hospitierte ich dann im Mathematikunterricht einer 7. Klasse. Ich fühlte mich direkt animiert an der wöchentlichen Übung der Klasse teilzunehmen. Mit Freude konnte ich feststellen, dass mir Mathematikunterricht noch immer Spaß macht und meine Kenntnisse doch noch nicht so eingerostet sind, wie erwartet. Darüber hinaus habe ich mir natürlich fleißig mitgeschrieben, was mir bei der Gestaltung des Unterrichts aufgefallen ist und was ich möglicherweise später selbst so umsetzen möchte. Den restlichen ersten Tag habe ich dann in meinem zukünftigen Unterrichtsfach, der Informatik hospitiert.
Mit Informatik startete auch mein zweiter Hospitationstag. Außerdem habe ich mir ein paar Stunden im Deutschunterricht angeschaut. Überraschenderweise sind meine Deutschkenntnisse Klasse 7 deutlich stärker eingerostet als meine Mathekenntnisse. 🙈
Nach dem Unterricht stand am zweiten Tag noch ein Arbeitsgruppentreffen an. In zwei Wochen findet in unserer Schule eine fächerverbindende Unterrichtswoche (FvU) statt, die intensiv vorbereitet werden muss. Noch bis 17 Uhr saßen wir also gemeinsam und haben Ausflüge sowie die inhaltliche und technische Gestaltung für die FvU organisiert.
Tag 3 – Auftaktveranstaltung
Am dritten Tag meiner 3-monatigen Einstiegsfortbildung fand die Auftaktveranstaltung für die theoretischen Fortbildungstage statt. Start war um 9.30 Uhr im Fortbildungs- und Tagungszentrum des LaSuB, das im wunderschönen, historischen Schlosssiebeneichen in Meißen liegt.
Quelle: Jörg Blobelt | https://commons.wikimedia.org/
Begrüßung und allgemeine Informationen
Der erste Teil der Auftaktveranstaltung der Einstiegsfortbildung fand gemeinsam für Seiteneinsteigerinnen und Seiteneinsteiger der Grund- und Oberschulen sowie Gymnasien statt. Durch die zuständigen Referentinnen des LaSuB erhielten wir verschiedenste Informationen zur Organisation und zum Ablauf der dreimonatigen Einstiegsfortbildung. Dabei ging es u.a. um:
- die Unterteilung der Einstiegsfortbildung in Fortbildungs-, Hospitations- und Selbststudientage,
- die Organisation der Hospitationstage sowie die Unterstützung dabei durch schulische Mentor/innen vor Ort und
- organisatorische Dinge wie Reisekosten, Krankmeldungen, Ansprechpersonen etc.
Im Anschluss an die etwa einstündige, allgemeine Begrüßung teilten wir uns in zwei Gruppen – Oberschule/Gymnasium und Grundschule – auf. Diese Gruppen sind unsere festen Lern-Konstellationen für die gesamte weitere Einstiegsfortbildung. Die Stärke meiner Gruppe umfasst dabei etwa 25 Personen.
Noch mehr Organisatorisches
Nach dem wir uns in unsere Gruppen aufgeteilt hatten, gingen wir in unseren zukünftigen „Stamm-Seminarraum“. Dort stellte sich als erstes die für uns zuständige Referentin des LaSuB vor. Sie erklärte uns zunächst ein paar weitere organisatorische und technische Details. Die wichtigsten Punkte dabei waren:
- die Anmeldung im Schulportal – der Organisationsplattform des LaSuB,
- die Registrierung auf der Online-Kursplattform OPAL, über die uns sämtliche Fortbildungsinhalte zur Verfügung gestellt werden,
- der Hinweis auf den OPAL-Kurs zum Thema Schulrecht, den wir innerhalb der nächsten drei Monate eigenständig absolvieren müssen sowie
- Erläuterungen zur Beantragung und Abrechnung von Dienstreisen über das Schulportal.
Danach konnten wir nun endlich einen Haken an die organisatorischen Aspekte der Einstiegsqualifikation machen.
Kennenlernen der Gruppe
Als nächstes stellte sich unser erster Dozent vor. Dieser wird uns während der gesamten Einstiegsqualifikation begleiten. Er arbeitet neben seiner freiberuflichen Tätigkeit für das LaSuB als Krisencoach bzw. Mentor und soll uns in den nächsten drei Monaten fit für die Arbeit an unseren Einsatzschulen machen. Ich vermute, dass sein Fokus dabei vor allem auf der Ausbildung unserer sozialen, zwischenmenschlichen, mentalen und psychischen Fähigkeiten liegt. Ab dem nächsten Fortbildungstag wird er durch eine zweite Dozentin unterstützt, die hauptberuflich als Leiterin einer Schule tätig ist und unsere Ausbildung aus der Perspektive einer Lehrkraft begleiten wird.
Nun hieß es aber endlich: Einstieg in die eigentliche Fortbildung. Unser Dozent gab uns zunächst einen kurzen Abriss dazu, was uns inhaltlich in den nächsten drei Monaten erwarten wird. Dafür erhielten wir einen groben Überblick über die geplanten Module. Diese habe ich bereits in meinem letzten Blogbeitrag vorgestellt. Anschließend begann die eigentliche Kennenlernphase in der Gruppe. Dafür spielten wir zunächst ein paar auflockernde Spiele. So wurden wir bspw. dazu aufgefordert uns möglichst schnell nach unserem Alter zu sortieren. Dabei tat sich eine beachtliche Alters-Vielfalt von 26 bis 57 Jahren unter allen Teilnehmer/innen auf.
Durch diese kleinen Spiele lernten wir uns nach und nach etwas besser kennen. Die Zeit verging wie im Flug und um 12.30 Uhr legten wir eine gemeinsame Mittagspause ein. Zu meiner vollkommenen Überraschung wurden wir dabei direkt im Schloss durch die hauseigene Kantine mit einem leckeren Mittagessen versorgt. Neben zwei Vorspeisen (Salat, Suppe) konnten wir zwischen einem vegetarischem und einem fleischhaltigen Mittagessen wählen. Die Mittagspause war eine gute Gelegenheit, um sich zwischen den Unterrichtseinheiten etwas besser kennenzulernen, Detailfragen zu stellen und sich auszutauschen. Dabei taten sich erste überraschende Verknüpfungen auf. So war bspw. einer der Teilnehmenden bei einem früheren Arbeitgeber von mir tätig und ein anderer wird zukünftig in einer Schule unterrichten, die nur 300m von meiner Einsatzschule entfernt liegt.

Vorstellungsrunde
Nachdem gemeinsamen Mittagessen wurden alle Teilnehmenden unserer Gruppe dazu aufgefordert, kleine Steckbriefe über sich zu schreiben. Dabei galt es 15 unterschiedliche Fragen zu uns persönlich und unserem geplanten Einsatz in der Schule auf zu schreiben. Alle Steckbriefe wurden an eine Pinwand geheftet. Da die Zeit für diesen Tag langsam knapp wurde, sind wir anschließend alle Steckbriefe im Schnelldurchlauf durchgegangen. Dabei wurde bei jedem Steckbrief auf jeweils eine der 15 Fragen detaillierter eingegangen.

Hausaufgaben
Ganz zum Schluss des ersten Fortbildungstages wurden wir dann tatsächlich noch mit Hausaufgaben bestückt. Bis zum nächsten Mal sollen wir einen 4-seitigen Selbsterkundungsbogen zum Thema „Warum möchte ich Lehrer/in werden bzw. sein?“ ausfüllen. Dieser Fragebogen beinhaltet diverse Fragenstellungen u.a. zu:
- den Gründen, die uns dazu gebracht haben, Lehrkraft werden zu wollen,
- unseren Kompetenzen für den Beruf einer Lehrkraft,
- Befürchtungen und Zweifeln, die wir mit der neuen Berufswahl verbinden und
- unserer Einstellung zu verschiedenen Aufgabenfeldern, die uns als Lehrkräfte erwarten.
Eine Viertelstunde später als geplant, um 14.15 Uhr verabschiedenden wir schließlich unseren Dozenten für diesen Tag. Die meisten Teilnehmerinnen und Teilnehmer verweilten noch ein Weilchen im regen Austausch. Ich musste mich allerdings sputen, da mich wenig später noch meine Ganztagesschülerinnen und -schüler in der Schule erwarteten.
Nach dem Wochenende am nächsten Montag geht es mit dem zweiten Ausbildungstag weiter, bevor sich eine längere Hospitationsphase anschließt. Ich werde euch natürlich weiter auf dem Laufenden halten.