Wenn sich eine Tür schließt, öffnet sich eine andere

Gestern war es soweit: mein letzter Arbeitstag am Fraunhofer IVI ging zu Ende. Nach 4 Jahren als wissenschaftliche Mitarbeiterin bei Fraunhofer und zuvor bereits 15 Jahren als Software-Entwicklerin bei verschiedenen anderen Arbeitgebern geht für mich persönlich ein Lebensabschnitt zu Ende.

Gerade durch die schwierige Zeit der Corona-Pandemie ist mir noch einmal bewusst geworden, dass ich nicht bis zum Ende meiner Tage 40 Stunden die Woche in meinem Job vor einem Rechner sitzen und entwickeln möchte. Auch wenn ich immer viel Spaß am Programmieren, Konzipieren und Designen hatte, so fehlte mir doch zuletzt die Abwechslung und vor allem der intensive Kontakt mit Menschen. Seit 3 Jahren arbeite ich nun schon im Ganztagsbereich (GTA) mit Kindern und unterrichte diese im Programmieren. Durch das Gespräch mit Lehrkräften der Schule, an der ich unterrichte, und vor allem durch die Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen in meiner GTA, entstand für mich der Wunsch selbst als Lehrerin tätig zu werden. Als der Entschluss einmal gefasst war, galt es sich an dessen Umsetzung zu machen.

Wie ich nach einer kurzen Recherche über die Webseite des Sächsischen Kultusministeriums herausfand, gibt es pro Jahr zwei Einstellungsverfahren für Lehrkräfte – eines im Frühjahr und eines im Herbst des jeweiligen Jahres. Die Einstellung erfolgt dabei für grundständig ausgebildete Lehrkräfte – also Lehrkräfte die auf Lehramt studiert haben – immer zum Schuljahres- bzw. Halbjahresanfang. Lehrkräfte im Seiteneinstieg hingegen werden immer zum 1. November bzw. zum 1. Mai eingestellt. Das hängt damit zusammen, dass die Lehrkräfte im Seiteneinstieg nach der Einstellung zunächst eine drei-monatige Einstiegsqualifizierung durchlaufen, bevor dann die eigentliche Arbeit an der Schule startet. Für mich relevant war damit das Einstellungsverfahren zum Schulanfang 2023/24 bzw. als Seiteneinsteigerin zum 1. November 2023.

Ende März 2023 wurde das Einstellungsverfahren eröffnet. Über das Bewerbungsportal des Sächsischen Kultusministeriums reichte ich meine Bewerbung ein. Ich entschied mich dabei für die Bewerbung auf sogenannte schulscharfe Stellen an Gymnasien, die für Seiteneinsteigerinnen freigegeben wurden. Ich nehme mir vor, in einem meiner nächsten Blogeinträge noch einmal mehr zum Bewerbungsprozedere schreiben. Für den Moment möchte ich einfach nur festhalten, dass Ende Juli für mich feststand, dass es mit dem Einstieg in das Lehramt klappen wird. Ich starte dabei als Lehrerin für das Fach Informatik am Gymnasium in Wilsdruff.

Wie bereits geschrieben, hieß es nun gestern Abschied nehmen von liebgewonnen Kolleginnen und Kollegen. Bei besten Wetter, frischer Luft sowie Kaffee und Kuchen überraschten mich die Kolleginnen und Kollegen mit einer liebevoll gebastelten Zuckertüte. Diese steht nun symbolisch nicht nur für meinen Abschied von Fraunhofer sondern vor allem auch für den Neubeginn als Seiteneinsteigerin.

Ein riesiges Dankeschön gilt all‘ meinen ehemaligen Kollegen und Kolleginnen, die mir diese Überraschung bereitet haben! Für euch und alle anderen, die daran interessiert sind, werde ich hier in den nächsten Wochen und Monaten meinen weiteren Werdegang dokumentieren. Neben Einstiegsqualifizierung steht für mich dabei auch eine schulpraktische Ausbildung sowie die Ausbildung in einem zweiten Unterrichtsfach an. Ich bin selbst noch gespannt, wie sich das alles im Detail ausgestalten wird und harre der Dinge, die da noch kommen werden.

Ähnliche Beiträge

2 Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert